Aufgaben der Atemschutzgeräteträger

PA 1Im Zuge der technischen Entwicklung und Veränderung im Bauwesen, sowie der verstärkte Einsatz von chemischen Bestandteilen und Kunststoffen, ist der Einsatz von Atemschutzgeräten bei einer Vielzahl von Einsätzen und vor allem bei fast allen Bränden zwingend erforderlich.

Er schützt die Einsatzkräfte der Feuerwehr, durch von der Umluft unabhängige Atemluft, vor Chemikalien, Dämpfen, Brandrauch, Gasen und Hitze. Die Atemschutzgeräteträger können dadurch viel weiter an Brand- oder Gefahrenstellen vorgehen, um Personen oder Tiere zu retten, Brände zu bekämpfen und dadurch Menschenleben und Sachwerte zu schützen.

Gerade der stetig vermehrte Einsatz von Kunststoffen in Wohnungen, Möbeln, Baukonstruktionen oder Kraftfahrzeugen stellt an die Feuerwehren, zum Schutz ihrer Kameraden einen immer höher währenden Anspruch im Bereich des Atemschutzes. Hierbei gilt es in erster Linie an die Pressluftatmer und das dazugehörige Equipment immer höhere Anforderungen zu stellen, was nicht zuletzt immer mit einem enormen finanziellen Aufwand, für den Träger der Feuerwehren - die Gemeinde - verbunden ist.

Atemschutzmasken müssen oftmals aus Sicherheitsgründen und verschleißbedingten Mängeln ersetzt werden. Zudem besteht gerade im Bereich Atemschutz ein hoher Anspruch an die Zuverlässigkeit der Gerätschaften, der durch die, nach jedem Einsatz durchgeführten und zusätzlich durch intervallterminierte Prüfungen sichergestellt wird. Gerade hier werden zuverlässige Kameraden benötigt, die verantwortungsbewusst den optimalen Zustand der Atemschutzgeräte gewährleisten. Diese Aufgabe übernimmt unser Leiter Atemschutz und stellvertretender Kommandant Fabian Schmitt.


Übungen

PA 2Aufgrund der massiven, körperlichen Belastung, gilt es gerade im Bereich Atemschutz, im Vergleich zu einem „normalen“ Feuerwehrmann, die Einsatztauglichkeit und das taktische Wissen und Können, stetig unter Beweis zu stellen. Gerade hierfür sind sowohl regelmäßige Aus- und Fortbildungsveranstaltungen, als auch die jährliche Überprüfung der physischen Leistungsfähigkeit erforderlich. Deshalb müssen die Atemschutzgeräteträger zusätzlich zu den regulären Gruppenübungen mindestens einmal im Jahr eine Atemschutzsonderausbildung in der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg absolvieren. Hierbei gilt es unter voller Ausrüstung, mehrere Belastungsübungen, wie Laufband und einer Endlosleiter, sowie einer Kriech- und Hindernisstrecke unter erschwerten Voraussetzungen zu meistern.

Da diese Überprüfung der Leistungsfähigkeit die Minimalanforderung an einen Atemschutzgeräteträger ist, müssen noch weiter Ausbildungen und Übungen abgehalten werden. Hierbei werden verschiedene Themenschwerpunkte gesetzt, wie Wärmegewöhnung, Belastungstraining, taktisches Vorgehen. Zusätzlich werden neu beschaffte Geräte vorgestellt und die Geräteträger hierauf eingewiesen. Hierbei sind vor allem die neu angeschaffte Wärmebildkamera, sowie das Gasmessgerät, oder die digitale Atemschutzüberwachung „Checkbox“ zentrale Inhalte. Auch werden die Kameraden, wenn sich die Gelegenheit bietet, zu externen Ausbildungsveranstaltungen, wie einem Wärmebildkamera-Training der Firma Handelsforum, oder einer Atemschutzsonderausbildung des Landkreises mit Brandcontainern und Gasübungsanlagen, geschickt. Auch hierbei wird besonders auf den Einsatz der neuen Hohlstrahlrohre ein Augenmerk gelegt, da diese - bei fachgerechter und zielgerichteter Bedienung - effizient und sicher löschen und dabei einen geringeren Wasserschaden verursachen. Einmal hatten die Kameraden auch die Gelegenheit bei einer Ausbildung im Schlauchturm eine Selbstrettungsübung durch Abseilen durchzuführen, diese wurde von KBM Johannes Sieber fachlich betreut.


Atemschutzlehrgänge in Leinach

alehrgang1Für das Tragen von schwerem Atemschutz im Feuerwehreinsatz ist für die Kameraden eine spezielle und anspruchsvolle Ausbildung erforderlich. Die Feuerwehrdienstleistenden müssen sich zuvor einer betriebsärztlichen Untersuchung nach dem Grundsatz G 26.3, Tragen von schwerem Atemschutz, unterziehen. Hierbei wird vor allem die physische Eignung als Atemschutzgeräteträger geprüft. Im Rahmen der Ausbildung erhalten die Teilnehmer ein umfangreiches Fachwissen über die Grundsätze der Atmung, Art und Wirkung von Atemgiften. Taktisches Vorgehen im Einsatz mit Atemschutz, die Handhabung, sowie Pflege der Geräte werden den Lehrgangsteilnehmern näher gebracht. Hierbei werden die angehenden Atemschutzträger bei mehreren Einsatz- und Belastungsübungen auf den Ernstfall vorbereitet. Zum Abschluss und als Voraussetzung für das Bestehen der Prüfung, müssen die Teilnehmer die Belastungsübung in der Feuerwehrschule absolvieren und sich einer theoretischen Prüfung stellen.

Seit dem Jahr 1988 wurden pro Jahr 2 Lehrgänge für Atemschutzgeräteträger für die Feuerwehren des Landkreises Würzburg in Leinach abgehalten. Seit dem Neubau des Feuerwehrzentrums des Landkreises Würzburg in Klingholz, wurde zunächst nur noch ein Lehrgang in Leinach abgehalten. Hier bot der im Jahr 2009 renovierte und mit dem neusten Stand der Medientechnik, wie Leinwand, Whiteboard, Beamer mit Soundanlage, ausgestattete Schulungsraum einen optimal geeigneten Ausbildungsort. Seit drei Jahren wurde die Ausbildung nun aber gänzlich nach Klingholz verlagert.


Atemschutzwerkstatt

gh awerkSeit August 1995 befindet sich im Feuerwehrgerätehaus in Leinach eine Atemschutzpflegestätte des Landkreises Würzburg, der vor allem für die Feuerwehren aus dem Inspektionsbereich West eine enorme Erleichterung darstellte. Diese wurde bis zum Jahr 2009 von Kreisbrandmeister Dirk Albert und seinem Team aus Leinach verantwortlich betreut.

Nach dem Abzug des Prüfkopfes in die Atemschutzwerkstatt in Rottendorf, konnten in der Werkstatt in Leinach nunmehr nur noch Atemluftflaschen gefüllt werden und keine vollständige Reinigung, Wartung und Pflege durchgeführt werden. Dies führte zu erheblichem Mehraufwand, für die Feuerwehren in Leinach und sicher auch in einigen anderen Feuerwehren, die nunmehr eine weite Fahrstrecke, die mit hohem zeitlichem und finanziellem Aufwand verbunden war, in Kauf nehmen mussten.

Die beiden Leinacher Feuerwehren haben daher beschlossen im Jahr 2011 auch einen eigenen Prüfkopf für die Atemschutzgeräte und Masken zu beschaffen, wie es in vielen Feuerwehren der Fall ist. Durch diese Beschaffung können die Geräte nach einem Einsatz oder einer Übung selbstständig, durch ausgebildetes Personal, direkt in Leinach geprüft werden und so der Weg zur 35 Kilometer entfernt gelegenen zentralen Atemschutzpflegestätte in Klingholz eingespart werden kann. Denn gerade in der heutigen Zeit ist es immer schwerer, engagiertes Personal zu finden, die diese Zeit aufbringen können.

 

 

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